das ist ein satz, den ich im moment sehr oft zu hören bekomme.
sarah, vertraue doch, du hast gott. wirf deine sorgen auf ihn. du hast doch gott.
und vor einiger zeit war mir dieses wissen auch stets gegenwärtig: ich habe doch gott, was soll schon schiefgehen? aber heute sieht das etwas anders auch. so sehr ich auch möchte (oder manchmal nicht möchte), ich finde das ist im moment alles so weit weg für mich, so unerreichbar.
ob ich deswegen all das nicht mehr glaube, was ich hier schon ge-und beschrieben habe? nein, auf keinen fall. aber genauso wenig kann ich im moment mit dem begriff/der person/dem wesen GOTT etwas anfangen.
mein seelenheil? wo ist es hin, so sehr ich es mir wünsche es ist verlorgen gegangen. und ich weiß nicht so recht, wo und wie ich danach suchen kann.
natürlich weiß ich, dass gott da ist – theoretisch. aber es geht nicht über die theorie hinaus. alles wirkt so fremd, so weit weg. vielleicht liegt es an mir, oder ich bin mir fast sicher, dass es an mir liegt, dass das alles so weit weg ist und scheinbar unerreichbar.
früher konnte ich mit allem ins gebet und mein glaube war felsenfest, heute schwanke ich und weiß nicht mehr, was ich glauben soll und auch was ich noch glauben kann. ich fühle mich fast ein bisschen vernebelt. obwohl ich weiß gott ist da, weiß ich im moment nicht, wie ich zu ihm kommen kann…
6 Kommentare
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8 Juni, 2009 um 2:12 am
wish
Zitat„Du hast doch Gott“. Gott lässt sich nicht besitzen genausowenig wie die Liebe. Gott ist auch nicht unbedingt eine Person.
Für mich ist Gott in allem und in jedem, Gott ist der Weg mit allen Zeichen, Gott ist die Liebe. Lebe den Moment und denke nicht so viel nach. Du bist ok so wie Du bist und wenn etwas schief geht, dann ist das Teil des Weges. (nächstes Mal weißt du es besser!)
Jeder macht Fehler sonst wäre er nicht auf dieser Welt. Befreie Dich von Negativität (Aufmerksamkeit auf das Positive! (auch: Ich bin dankbar für…(gib bestimmt einiges)); befreie Dich vor Vorurteilen, Manipulationen und Erwartungen. DU bestimmst Dein Leben und sobald Du total bei Dir bist und aufmerksam die Zeichen annimmst (Leute die Dir begegnen, Job, Beziehungen usw.(unterscheide was für Dich gut ist!, es begegnet einem solange das selbe bis man darüber steht (bsp. der Nachbar ärgert einem so lange bis man gelernt hat sich abzugrenzen))) bist Du auf dem göttlichen Weg.
Liebe Grüsse
Wish 😉
8 Juni, 2009 um 2:30 am
Sternachat
gott dürfen wir uns nicht als person vorstellen (sagte schon mein religionslehrer). gott/das göttliche ist allgegenwärtig. du findest gott in jedem menschen, in jedem tier, in jeder pflanze, in jedem stein. beobachte ein ding der natur, und du wirst gott darin erkennen. 🙂
ich denke, Du würdest Dich gerne mit dem göttlichen verbunden fühlen? hast Du es schon einmal mit meditation versucht? wissen vermittelt zu bekommen, dass es gott gibt (bibel etc.), es bloß zu hören/zu lesen, ist die eine sache. es dagegen selbst zu *erfahren*, darum geht es, das festigt den Deinen glauben und lässt dich nicht mehr zweifeln, ob das gehörte/gelesene wahr ist.
13 Juni, 2009 um 9:42 pm
Sarah
Entschuldige, dass ich erst jetzt auf eure Kommentare antworte, ich hab sie eben erst in meiner spamliste entdeckt 🙂
Ich glaube, ich weiß auch, dass man Gott in vielen Dingen wiederfinden kann auch in Personen die mir begegnen und in Zeiten, in denen ich ganz ruhig bin (nur mal als Beispiel) und früher war das auch so, aber heute ist mir alles so fremd, vielleicht auch weil ich mir selbst so fremd geworden bin.
Und dann frage ich mich, ob man Gott nur dann spürt, wenn man von selbst auf „ihn“ zukommt, wenn man von selbst ruhig wird.
ich frage mich, ob das wirklich eine sache ist, die von MIR aus gehen muss. Wenn Gott uns doch so unwahrscheinlich arg liebt, warum müssen WIR ihm dann hinterherrennen, auch dann wenn es uns beschissen geht?
ich weiß wirklich nicht, was ich im moment glauben soll… es ist verdammt schwer!!!
15 Juni, 2009 um 4:23 am
Sternachat
hallo sarah 🙂
gute frage, auf die ich leider auch keine antwort weiß…
…aber ich habe vorhin zufällig (wobei ich ja nicht an zufälle glaube :-)) einen blogeintrag entdeckt, der sehr interessante gedanken zum thema gott enthält: http://liebesphaenomen.twoday.net/topics/2-01+Gott/
die autorin spricht dabei u.a. einen punkt an, den ich auch immer als unstimmigkeit (im christlichen glauben in meinem fall) erlebt habe: die *selbstverantwortung*, das finden des *eigenen* weges, hat überhaupt keinen stellenwert. stattdessen wird verlangt, mehr oder weniger blind nach vorgegebenen regeln zu leben, im schlimmsten fall diese nicht zu hinterfragen / deren interpretation priestern zu überlassen…
jeder mensch hat aber seinen eigenen weg, davon bin ich überzeugt. DER (also: derselben) weg für alle existiert nicht.
negative glaubenssätze und gottesvorstellungen, die es leider so einige – z.b. in der katholischen kirche – gibt („gott, ich bin nicht würdig…“, „der liebe – jedoch strafende – gott“, etc.) verbauen den menschen noch zusätzlich den weg zu gott, finde ich.
ach, es ist ein schwieriges thema…
ich bin jedenfalls dafür, dass priester den gläubigen anstatt schuldgefühle (mit sätzen wie „wir sind ja alle nur arme sünder“) besser mut machen sollten, selbstverantwortlich zu handeln, auf ihre eigene stimme zu hören, sich frei entfalten zu dürfen, ihre eigene wahrheit zu leben, nämlich das, was dem innersten von uns menschen entspricht, dem inneren wissen, das jeder von uns besitzt, das innere wissen darüber, was unsere seele möchte in diesem leben, welchen (positiven) beitrag sie zum „ganzen“ leisten will/kann. (so ungefähr 😉 macht das irgendwie sinn?)
ich denke, man muß sich nur selbst finden (ja, „nur“, als ob das so einfach wäre ;-)), indem man im laufe des lebens erfahrungen macht, daraus lernt und sich immer weiterentwickelt, lernt zu lieben. wenn man sich selbst findet, dann müßte man damit doch auch gott finden. oder nicht?
liebe grüße,
S.
ps.: ich hoffe nur, der link verletzt nicht in irgendeiner weise Deine religiösen gefühle… das ist nämlich nicht meine absicht.
15 Juni, 2009 um 6:02 pm
Sarah
Hallo Sternachat!
Vielen Dank für diesen Link erst einmal 🙂
Die Autorin spricht wirklich ein paar sehr gute Punkte an!
Und im Endeffekt glaube ich, dass Gott ein Wesen ist, dass auf der einen Seite so nah bei uns ist, weil es uns liebt und eben Liebe ist und auf der anderen Seite so weit weg ist, weil Gott eben doch etwas unerklärliches hat, etwas, dass zu hoch für unsere menschlichen Gedanken ist….
und damit kann ich mich gut anfreunden!
liebe grüße,
Sarah
15 Juni, 2009 um 10:53 pm
rotegraefin
Das macht nun einmal unser menschliches Leben aus, immer wieder an den Nullpunkt zu kommen und dort nicht zu verzweifeln. Je mehr ich mich auf den Augenblick einlasse und von Augenblick zu Augenblick lebe. Desto mehr kann ich meine Seele dieses ungeduldige Biest zu Ruhe bringen. Die Seele will wie ein Kind sofort alles oder nichts, wie ein kleines Kind, was unzufrieden mit der eigenen Zeichnung von einem Haus ist.